Plakatkampagne: Erst geflüchtet – jetzt GESCHÄTZT | Gut, dass DU da bist!

Angela Merkel hat vor zehn Jahren ihren berühmten Satz „Wir schaffen das!“ gesagt. Dieser Aufgabe, die sie damit für die Politik, die Verwaltungen und die gesamte Zivilgesellschaft benannt hat, müssen wir uns immer wieder neu stellen. Seit 2015 und dann noch einmal seit 2022 sind viele Menschen vor Lebensgefahr durch Kriege und Verfolgung nach Deutschland geflüchtet. In Eckernförde wollen wir die Menschen, die zu uns gekommen sind, willkommen heißen.
Wir lesen und hören zugleich von Missbrauch, von Einwanderung in die Sozialsysteme, von Kriminalität und Unsicherheit. Auch das gehört zur Realität von Migration und Flucht, und wir müssen politisch darauf Antworten finden.
Mit unserer Plakataktion „Erst geflüchtet – jetzt GESCHÄTZT | Gut, dass DU da bist!“ wollen wir die andere Seite der Medaille öffentlich machen. Denn wir leben alle davon, dass Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund bei uns leben und arbeiten: in Krankenhäusern und Verwaltungen, beim Maler und Installateur, beim Bäcker und Friseur und an vielen anderen Stellen.
Einige dieser Menschen wollen wir mit unserer Plakataktion vorstellen. Über die QR-Codes auf den Plakaten kommt man zu ihren persönlichen Geschichten. Bis Mitte Oktober werden überall in Eckernförde die Plakate zu sehen sein. Ebenfalls finden sich die Plakate und Interviews unter: kircheborby.de/geschaetzt oder durch das Anklicken der dazugehörigen Bilder.
Stellvertretend für alle sieben hören wir Toulin, aus Syrien, Sozialarbeiterin (Zitat aus ihrem Interview):
„Wir verloren auf der Flucht aus Syrien alles, versuchten es erneut, und es war der Beginn eines neuen Lebens für uns … Durch die Arbeit kann ich meine Fähigkeiten und Kompetenzen einsetzen, um Menschen bei der Bewältigung der Schwierigkeiten des Lebens in Deutschland zu helfen – und ihre Motivation zu stärken, zu lernen und zu arbeiten, um eine bessere Gesellschaft aufzubauen.“
Und Niwar, aus dem Irak, Friseur (Zitat aus seinem Interview):
„Meine Arbeit macht mir Freude. Ich habe guten Kontakt zu meinen Kunden und habe immer neue Ideen für den Haarstyle. … Ich habe inzwischen gute Freunde und nette Arbeitskolleginnen.“
Menschen, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind, Deutsch gelernt, Arbeit gefunden und sich in dieser uns so vertrauten – für sie aber zunächst sehr fremden – Gesellschaft ihren Platz erarbeitet haben. Menschen, die wichtige Jobs machen, gute Arbeit leisten und die in ihrem Umfeld, von ihren Kollegen, ihren Vorgesetzten, ihren Kunden sehr GESCHÄTZT werden. Bastian Meyer von der ETMG sagt dazu: „Diese Menschen stärken unser Fachkräftepotential und tragen nachhaltig zum Wirtschaftsstandort Eckernförde bei.“
Es gibt viele Beispiele einer gelungenen Integration. Einigen davon geben wir hier Gesicht und Stimme. Die Interviews zeigen: „Integration kann gelingen, wenn die geflüchteten Menschen sich mit all ihrer Kraft und ihren Gaben dafür einsetzen – und wenn sie erleben, dass wir sie als aufnehmende Gesellschaft unterstützen und willkommen heißen: von Mensch zu Mensch, in Vereinen und Institutionen, auf den Ämtern und den Behörden“, so Pastor Michael Jordan.
Wir positionieren uns zugleich gegen Hass, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit, für Demokratie und ein weltoffenes Eckernförde und Deutschland. „Zuwanderung und Vielfalt bereichern unserer Gesellschaft. Nur in einer offenen und diversen Gesellschaft können wir die Zukunft gemeinsam gestalten“, betont Wyonne Ullrich (Geschäftsführerin von UTS).
Marharyta, Nataliia, Toulin, Mohammed, Niwar, Shahab und Suleyman – wie gut, dass IHR hier seid!
Initiatoren der Plakataktion sind der Verein Umwelt Technik Soziales e.V. (UTS), das Familienzentrum Eckernförde der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Borby e. V., die beiden Kirchengemeinden Borby und St. Nicolai und die Eckernförde Touristik & Marketing GmbH (ETMG).
Wir danken dem „Runden Tisch Blankenese – Hilfe für Geflüchtete“ für die Inspiration zu dieser Plakataktion.